Der Weihnachtsbaum
Was wäre Weihnachten ohne Weihnachtsbaum? Ein schön geschmückter Christbaum ist heute ein
typischer Weihnachtsbrauch. Doch woher kommt die Tradition Weihnachtsbäume ins Wohnzimmer
aufzustellen?
Die Entwicklung des Weihnachtsbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, sondern findet in Bräuchen
verschiedener Kulturen ihren Ursprung. Früher verkörperten immergrüne Pflanzen Lebenskraft
und Lebensenergie und deshalb schmückten die Menschen ihre Häuser mit Grünem um Gesundheit
ins Haus zu bringen.
Der erste Weihnachtsbaum wurde der Geschichte nach im Jahr 1419 von der Freiburger Bäckerschaft
aufgestellt und mit Nüssen und Früchten festlich geschmückt.
Die ersten Aufzeichnungen über den Christbaum als einen allgemein üblichen Gebrauch stammen
aus dem Jahre 1605. Im Elsass stellten die Menschen zu den Weihnachtsfeierlichkeiten Bäume
ins Wohnzimmer und schmückten ihn mit Süssigkeiten, Nüssen und Äpfeln.
In Berlin soll im Jahr 1780 der erste Weihnachtsbaum gestanden sein.
Im 18. Jahrhundert nahmen Auswanderer den Brauch mit in die Vereinigten Staaten.
Der erste Weihnachtsbaum im 'Weissen Haus' wurde im Jahr 1891 aufgestellt.
Heute ist der Weihnachtsbaum in fast allen Häusern und Kirchen üblich. Schätzungsweise 22 bis
23 Millionen Weihnachtsbäumen werden für das 'Fest der Liebe' gebraucht.
Grossbritannien
Bis 1752 wurde in England Weihnachten noch am 6.
Januar gefeiert, ehe auch dort der gregorianische
Kalender eingeführt wurde. Neben dem aus Deutschland
übernommenen Christbaum spielt hier der
Mistelzweig eine besondere Rolle: Er wird in die
Türrahmen gehängt und jeder der darunter steht,
darf geküsst werden.
Der Nikolaus heisst in England Santa Claus und er
ist es, der in der Nacht vom 24. auf den 25.
Dezember die Geschenke bringt. Diese werden dann am
Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags geöffnet.
Traditionelles Weihnachtsessen ist Truthahnbraten
und als Nachspeise der berühmte Plumpudding.
Griechenland
'Kala Christougenna' wünscht man sich in Griechenland
zu Weihnachten - allerdings gibt es hier
weder am 24. noch am 25. Dezember Geschenke. Diese
folgen erst am 31. Dezember, und der darauffolgende
erste Januar ist der wichtigste Tag: Der Namenstag
des heiligen Vassilius, Beschützer der Armen. Erst
an diesem Tag wird dann ausgiebig gefeiert.
Eine Tradition ist hier das gemeinsame Essen des
'Vassilopita', einem Hefeteigkuchen, in dem eine
Münze versteckt ist. Wer das Stück mit der Münze
bekommt, hat angeblich im folgenden Jahr besonders
viel Glück.
Frankreich
Am 24. Dezember geht es in Frankreich tagsüber
nicht sonderlich besinnlich zu - es ist ein ganz
normaler Arbeitstag. Erst am Abend beginnen langsam
die Feierlichkeiten. Traditionell trifft man sich
um Mitternacht zur Messe in einer feierlich geschmückten
Kirche. Die Geschenke bringt Pere Noël,
ein Kollege des Weihnachtsmanns, in der Nacht von
24. auf 25. Dezember, so dass sie am Weihnachts-
morgen ausgepackt werden können.
Indien
Im hinduistischen Indien wird als vergleichbares
Fest im Spaetherbst 'Diwali' gefeiert, eine Mischung
aus Weihnachten und Silvester mit viel Tanz, Gesang
und Feuerwerk. Die dort lebenden Christen, etwa 2,5
Prozent der Gesamtbevölkerung allerdings feiern
durchaus 'Shub Christa Jayanti': Statt Christbäumen
gibt es hier geschmückte Mangobäume oder Bananen-
stauden. Vor allem im Süden kann man zu dieser Zeit
viele Öllampen und Lichter an den Häusern sehen.
Die Mitternachtsmesse, die hier gefeiert wird, kann
bis zu drei Stunden dauern.
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